Angeführt wird das Feld bei den Männern von den Titelverteidigern und dreifachen Europameistern Mol/Sörum aus Norwegen. Das Duo ist in Wien seit 2017 unbesiegt und ohne Satzverlust. „Wir lieben es, hier zu spielen, das ist ein sehr spezielles Turnier für uns. Wir wollen unseren vierten Titel in Serie holen, vor Fans, wir sind wirklich sehr aufgeregt“, meinte Mol mit der Olympiagoldenen um den Hals.
Im Frauen-Turnier fehlen die amtierenden Europameisterinnen Anouk Verge-Depre und Joana Heidrich, die Schweizerinnen gönnen sich nach Olympiabronze in Tokio eine Pause.
Beachvolleyball-EM in Wien startet
Am Mittwoch beginnt auf dem Heumarkt in Wien die Beachvolleyball-EM. Für Österreichs Topduo der letzten Jahre, Clemens Doppler und Alexander Horst, ist es das letzte gemeinsame Turnier.
Doppler/Horst setzen zum Abschied auf Heimvorteil
Doppler/Horst beenden nach dem Heimturnier und zehn gemeinsamen Jahren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Highlights EM-Bronze 2014 auf Sardinien und WM-Silber 2017 in Wien. „Wir werden versuchen, ein cooles Turnier zu spielen und das Ganze zu genießen und nicht zu sehr an das Danach zu denken. Jetzt freuen wir uns einfach darauf, endlich wieder vor vollem Haus spielen zu können“, sagte Horst. Wie Doppler hat der 38-Jährige noch nicht entschieden hat, ob er 2022 mit einem anderen Partner weitermachen wird.
Doppler will sich den Fans – bis zu 2.700 fasst die Arena auf dem Areal des Eislaufvereins – noch einmal von ihrer besten Seite präsentieren. „Für alle Teams wird das Balsam für die Seele sein, endlich wieder vor Fans zu spielen. Wir wollen die Stadionatmosphäre genießen“, sagte der 40-Jährige und hofft auf eine ähnliche Leistungsexplosion wie beim sensationellen WM-Silber vor vier Jahren auf der Donauinsel. „Wir sind meistens vor Heimpublikum noch um ein paar Prozent besser.“
Die Auslosung meinte es allerdings nicht gut mit den Routiniers. Sie treffen im ersten Gruppenmatch am Donnerstag auf die starken Tschechen Ondrej Perusic und David Schweiner, die bei Olympia wegen eines positiven CoV-Tests von Perusic passen mussten. Nächste Gegner sind entweder die lettischen Olympiavierten Martins Plavins und Edgars Tocs oder die Schweizer Marco Krattiger und Florian Breer. „Wir haben eine sehr schwere Gruppe erwischt, das Ziel ist der Aufstieg, dann werden die Karten neu gemischt“, sagte Doppler.
Start von Ermacora/Pristauz fraglich
Die bisher letzte EM-Medaille des Österreichischen Volleyballverbands (ÖVV) holten 2019 in Moskau mit Bronze Martin Ermacora und Moritz Pristauz, deren Antreten in Wien aber fraglich ist. Denn Ermacora ist noch nicht gänzlich von den Folgen eines Autounfalls in der Vorwoche erholt, bei dem er eine Gehirnerschütterung samt Schleudertrauma erlitt.
„Es ist ein bisschen ein Wettlauf mit der Zeit. Wir hoffen, dass es sich ausgeht. Wir warten bis Mittwoch, wie wir entscheiden“, sagte Pristauz. Ein erstes Training von Ermacora, der sich aktuell in abgedunkelten Räumen aufhalten muss, ist nicht gut verlaufen. Als Ersatz für Ermacora würde Moritz Kindl bereitstehen.
Vorfreude bei Schützenhöfer/Plesiutschnig
Bei den Damen hat Österreichs Topduo Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig mit den Tschechinnen Martina Willams und Michala Kvapilova am Mittwoch eine lösbare Auftaktaufgabe. Schützenhöfer ist optimistisch und berichtete von einem guten eigenen Formstand. Plesiutschnig brennt bereits auf die Auftritte vor Heimpublikum. „Wir freuen uns extrem auf jede Minute am Court, auf die Fans.“
Für die Gewinner des ersten Gruppenspiels geht es im zweiten gegen die Sieger der Parallelpartie der jeweiligen Vierergruppen um den direkten Einzug ins Achtelfinale. Die Verlierer kämpfen gegeneinander um den Verbleib im Turnier und den Aufstieg in die Zwischenrunde. In dieser werden die restlichen Achtelfinalisten ermittelt.
Aufgrund kurzfristig geänderter CoV-Vorgaben sind zusätzliche Ticketkontingente freigegeben worden, deshalb sind für alle Turniertage noch Karten zu haben. Veranstalter Hannes Jagerhofer zeigte sich froh darüber, das Turnier trotz der Coronavirus-Sorgen „mitten in der Stadt an einem einzigartigen Schauplatz“ realisieren zu können. Der Wiener Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) freut sich auf eine „geile“ Veranstaltung, die es dank strengen Schutzkonzepts trotz der „extremen CoV-Bedingungen“ geben könne.
Beachvolleyball-EM in Wien
Programm
- Mittwoch (10.00 bis 21.00 Uhr, live in ORF Sport + ab 16.55 Uhr): Gruppenspiele Frauen
- Donnerstag (9.00 bis 20.30 Uhr, live in ORF Sport + ab 11.55 Uhr): Gruppenspiele Männer, Zwischenrunde Frauen
- Freitag (9.45 bis 21.00 Uhr, live in ORF1 ab 12.00 Uhr bzw. live in ORF Sport + ab 16.25 Uhr): Achtelfinale und Viertelfinale Frauen, Zwischenrunde und Achtelfinale Männer
- Samstag (10.45 bis 21.00 Uhr, live in ORF Sport + ab 10.40 bzw. live in ORF1 ab 16.25 Uhr): Semifinale und Finale Frauen, Viertelfinale Männer
- Sonntag (12.00 bis 17.45 Uhr, live in ORF Sport + ab 11.55 bzw. live in ORF1 ab 16.35 Uhr): Semifinale und Finale Männer
ÖVV-Teilnehmer
- Damen: Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig (AUT/8), Nadine Strauss/Anja Dörfler (AUT/28), Dorina Klinger/Ronja Klinger (AUT/31), Franziska Friedl/Eva Pfeffer (AUT/32)
- Herren: Martin Ermacora/Moritz Pristauz (AUT/8), Robin Seidl/Philipp Waller (AUT/20), Alexander Huber/Christoph Dressler (AUT/26), Clemens Doppler/Alexander Horst (AUT/28), Julian Hörl/Laurenz Leitner (AUT/32)
Bisherige ÖVV-EM-Medaillen
- Gold (3): Clemens Doppler/Nik Berger (2003 Alanya), Clemens Doppler/Peter Gartmayer (2007 Valencia), Doris Schwaiger/Stefanie Schwaiger (2013 Klagenfurt)
- Silber (3): Florian Gosch/Alexander Horst (2009 Sotschi), Clemens Doppler/Matthias Mellitzer (2010 Berlin), Sara Montagnolli/Barbara Hansel (2011 Kristiansand)
- Bronze (2): Clemens Doppler/Alexander Horst (2014 Cagliari), Martin Ermacora/Moritz Pristauz (2019 Moskau)
